Das schlimme Zimmer (ein Mutter-Tochter-Science-Fiction-Gedicht)

01.10.2014 00:00

Ich hab´ein Kinderzimmer

Da schaut´s aus immer schlimmer

Ich finde nicht mal mehr mein Bett

Das ist schon wirklich nimmer nett

Weil hunderttausend Sachen

Liegen rum und machen

Sooooo viel Mist und Dreck

Von der Tür bis ganz ins Eck

 

Ich glaub´, ich schlaf´ heut´ unter´m Tisch

Da ist zur Not noch Platz - mit einem Wisch

Als Polster nehm´ ich meine Socken

Weil die mich in den Tiefschlaf locken

Und dann merk´ ich nicht so leicht

Wenn sich was durch´s Zimmer schleicht

 

Mit einem Taschentuch deck´ ich mich zu

Das wird zwar kalt, dafür hab´ ich Ruh´

Muss nicht nach meiner Decke kramschen

Und durch die Wasserpfütze planschen

Die durch meine Malerei

Entstand - naja, auch einerlei...

 

Die Mama traut sich auch schon nimmer

Ohne Leibwächter ins Zimmer

Da gibt´s nämlich Ungeziefer, Spinnen -

Ganz wie im Garten - nur halt drinnen

Die fühl´n sich wohl in diesem Lurch

Denn da traut sich keiner durch

Sie leben da ganz ungestört -

Na halt, das ist doch unerhört!?!

 

Jetzt reicht´s! Jetzt ist wirklich Schluss!

Es scheint, dass ich wegräumen muss...

Also schwing´ ich brav den Besen

Räume weg, als wär´ nix gewesen

Und fühl´ mich plötzlich pudelwohl -

Weil ich das WILL, nicht, weil ich SOLL!

Und die Moral von der Geschicht´:

Verunstalte dein Zimmer nicht!

 

 

Vicky & Mama 1999